Im Jahr
1076
gründet an dieser Stelle die Gemahlin Haziga des
Pfalzgrafen Otto II. von Scheyern-Wittelsbach eine Eremitenklause
mit
der Kapelle Margarethenzell. 1079 wird diese zu einem Kloster
umgewandelt, das allerdings bereits 1085 nach Fischbachau
verlegt wird.
Durch seine
Nähe zu
Tirol
war Bayrischzell ("Die
Zell")
sowohl
in den Spanischen
Österreichischen
Erbfolgekriegen als
auch in den Napoleonischen Kriegen
Schauplatz
bewaffneter
Auseinandersetzungen
auch
örtlicher Gebirgsschützen
mit den Tirolern.
1811/12 wurde "Die Zell"
(oder
Margarethenzell) eine
selbständige Pfarrkuratie.
Seit
1832 wird der Ort offiziell
Bayrischzell genannt. Am 5./6.
Dezember1846 fand hier ein Haberfeldtreiben
mit
über 100 Treibern statt.
Zoom:
Barischzell
- Richtung Landl
Um
1900 setzt
allmählich der Fremdenverkehr ein. Das Wappen in
seiner aktuellen
Form wird seit 1959 geführt und soll mit
den
silbernen Rauten an die enge historische Beziehung zu den
Wittelsbachern
erinnern.
Bayrischzell
mit Wendelstein
Alphornbläser
neben dem Kurhaus. Im Hintergrund ist der Berg Wendelstein zu sehen.
Der
Ort steht für lebendiges bayerisches Brauchtum,
Träger sind
die örtlichen Vereine:
Der Bayrischzeller Trachtenverein wurde 1883 vom Lehrer Joseph Vogl als
ein "Verein zur Erhaltung der Volkstrachten im Leitzachtal"
gegründet, um dem damals beobachteten allgemeinen Niedergang
der
althergebrachten Brauchtums in Folge des wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Umbruchs der ganzen Gesellschaft entgegenzuwirken.
Der Verein gilt heute als die Wiege aller
bayrischen
Trachtenvereine,
das 125. Gründungsjubiläum des Bayrischzeller Vereins
wurde
2008 von rund 1000 Heimat- und Trachtenvereine mit fast 200.000
Mitgliedern gemeinsam gefeiert.
Bayrischzeller
Tracht
Der
Musikverein wurde ebenfalls schon 1867 vom Lehrer Jakob Fromberger
gegründet, die Kapelle startetet mit 12 Musikern.
Vorzeigetruppe
sind heute die die Bayrischzeller Alphornbläser.
Der dritte große Traditionsverein in Bayrischzell ist die
Gebirgsschützenkompanie.
Weinstube
Peterhof im Zentrum von Bayrischzell
Das
angrenzende Sudelfeld
mit 19 Liftanlagen und rund 31 km
präparierten Abfahrten ist eines der bekanntesten Skigebiete
im bayerischen Alpenraum und das größte
zusammenhängende Skigebiet Deutschlands.
Es ist vom
Ort aus
mit der Sesselbahn zu erreichen. Der Wendelstein
ist seit 1970 durch
eine Seilbahn von Bayrischzell-Osterhofen aus zu erreichen. Das
Wendelsteiner Skigebiet ist mit seinen etwa 10 km Pisten ein Geheimtipp
für geübte Fahrer.
Wasserfall
Silbach bei Bayrischzell
In
der Nacht
zum 26. Juni 2006 wurde der
Braunbär JJ1, alias
Bruno, der im Mai 2006 von Italien über Tirol nach Bayern
einwanderte, auf der 1500 m hohen Kümpflalm in der
Nähe der Rotwand im Spitzingseegebiet
im Gemeindebereich
Bayrischzell von zwei Jägern und einem Polizisten
durch einen
Lungenschuss auf 150 m Entfernung getötet.
Im
Winter:
Skifahren und
Snowboarden in 4 Skigebieten (Skiparadies am Sudelfeld,
Naturschneegebiet Wendelstein, Skilift Geitau, Wintererlebnispark
Tannerfeld), Langlaufen auf über 100 km Skating- und
Klassischen Loipen, Snowtubing, ausgedehnte Skitouren und
Schneeschuh-Wanderungen, ...
Attraktiv
ist in allen
Jahreszeiten die gute Erreichbarkeit von Bayrischzell. Die Gemeinde
liegt eine Autostunde oder 1,5 Stunden mit der Bahn von
München entfernt.
Ausflugsziele
wie Innsbruck,
Salzburg,
Garmisch-Partenkirchen, Herren- und Frauenchiemsee sind nicht weiter
als 100 Kilometer entfernt und für einen Tagesausflug gut zu
erreichen.