Am
Hof verbleiben nur kalbendes und krankes Vieh,
Kälber und ein, zwei Stück
Melkvieh für die Versorgung des Hofs.
Typisch
für
diese Wirtschaftsform sind kleine, verstreut liegende
Almhütten für den Alpbetrieb.
 
Die
Hofschaft übersiedelt des
Sommers geschlossen auf die Alm, am Stammhof verbleibt nur eine
Sommerkraft. Typisch für diese Wirtschaftsform sind die
Gruppenalmen und Almdörfer, in denen soziales Leben auch im
Sommer möglich ist.
Mancherorts stehen im Almdorf
sogar
fest gemauerte Kirchen.

In
der
Zeit, die das Vieh auf der Alp
verbringt, wird auf dem
Niederleger das Almerheu geschnitten, an den steilen Hängen
auch heute noch großteils von Hand und kaum mit Maschinen.
Außerhalb
der
Weidegebiete wird das
Wildheuen praktiziert.
Das Heu wurde früher in den Heuhütten gelagert und
nach Bedarf dann im Winter als besonders wertvolles Zusatzfutter ins
Tal transportiert. Dieses Heuziehen erfolgte mit Hornschlitten. Es war
eine der gefährlichsten Arbeiten des alten Bergbauernlebens,
mit hoher Unfall- und Todesrate.
Die
Schlitten wurden aufgrunde des
mühseligen Winteraufstiegs zum Niederleger mit dem schweren
Gerät so hoch als möglich aufgetürmt und
wogen leicht mehr als eine Tonne. Von einem Mann gelenkt, der zweite
hinten als Bremser, war die Talfahrt ein nur mühsam zu
kontrollierendes Unternehmen.

Zusätzlich
war man auf
ausreichenden Schnee angewiesen, und die beste Heuzieherzeit war die,
die heute als höchste Lawinenwarnstufe gilt, nämlich
sehr viel in kürzester Zeit gefallener Schnee. Er bietet
Führung, ohne den Schlitten zu sehr zu bremsen, und vielleicht
liegenzubleiben. Daher war die Zahl der Lawinenopfer beim
Heuziehen wohl ähnlich hoch wie die der von Schlitten
überrollten oder im Gelände abgestürzten.

 durch
Jausenstationen
ist eine
wichtige Einnahmequelle der ansässigen Bergbauern. Sie muss
hinsichtlich der Dauer in ganzjährig und saisonal unterteilt
werden. Saisonalalmen sind in den traditionellen Almbetrieb
eingebunden. Dann wird auch ein Teil der erzeugten Waren -
abgesehen
vom Eigenverbrauch - für die Jausenstationen dabehalten und
nur der übersteigende Teil
weitergegeben.
Ganzjähriger
Fremdenverkehr geht oft mit einem Abschied von
Viehwirtschaft einher, um die touristische Infrastruktur
aufrechterhalten zu können.
Ihr
Vorhandensein ist
für Bergwanderer insbesondere
in abgelegenen Lagen von entscheidender
Bedeutung.
 
Die
Almen sind zuerst landwirtschaftliche Betriebe, die touristische
Funktion ist ein Nebeneffekt! Um eine Alm klar von einer
Berggaststätte, Jausenstion oder Berghütte
abzugrenzen, hat der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern folgende
Kriterien festgelegt, die eine Alm erfüllen muss:
Eine
Sennerin oder ein Senn kümmert sich auf der Alm um das
Vieh und verarbeitet die Milch vor Ort zu Butter
und Käse.

Die
Bewirtung erfolgt mit eigenen Produkten ( Milch, Butter,
Käse-, Speckbrot,...).
Eine
Bewirtung erfolgt nur während der Auftriebeszeit, also
gewöhnlich von Mitte Juni bis Ende September Die
Hütten haben keine Anbauten oder
Vergrößerungen für zusätzliche
Sitzplätze.


Bei
jeder
Wanderung in den Almen kommt der Punkt, wo Sie sich eine Rast
wünschen.
Nach einem sportlichen Aufstieg durch
kühle
Wälder, die nach Nadelbäumen und Pilzen duften,
vorbei an rauschenden Wasserfällen und blühenden
Wiesen ist der Zeitpunkt gekommen.
Der Magen knurrt, die
Knie tun weh
und das T-Shirt ist verschwitzt. Gibt es in dieser Situation etwas
Schöneres als den Anblick einer Almhütte in Bayern?
Speckalm
- Sudelfeld
Als
Almabtrieb, bezeichnet man im Alpenraum die
Überführung des Viehs von den Bergweiden ins
Tal, wo es in den Stallungen der Bauernhöfe
überwintert.
Der
Almabtrieb wird zeitlich durch das Ausbleiben
des Graswachstums oder Kälteeinbrüche bestimmt und
liegt regional unterschiedlich zwischen Mitte September und Mitte
Oktober.
Ist
der Almsommer für Mensch und Tier ohne tödliche
Unfälle verlaufen, werden in vielen Gegenden die Herden
für den Abtrieb kunstvoll geschmückt und der
Almabtrieb mit Musik- und Tanzveranstaltungen verbunden.
Diese
Feste
bilden im September oder Oktober den Abschluss des
Almlebens.

Für
den Kopfschmuck der Tiere wird
traditionell der Almrausch oder
Latschenkiefer verwendet,
sowie
die
Silberdistel und Seidenblumen. Eine besondere Rolle spielt dabei die
Kranzkuh, die traditionell die Herde auf ihrem Weg in die heimischen
Ställe anführt.
Sie erhält einen
ungewöhnlich großen Kopfschmuck, der
aufwändig aus Zweigen, Blumen, Gräsern und
Bändern in Form einer Krone geflochten wird. Meist zeigt der
Kranz ein Kreuz, womit um den Schutz des Himmels gefleht wird, sowie
Spiegel und Glocken zur Abwehr böser Geister.
Heute
ist dieser
Brauch vielerorts
zu einer mit
Spezialitäten
(Almanudeln) gefeierten Touristenattraktion geworden.
Im Frühsommer meist um Pfingsten erfolgt der
anschließende Auftrieb, jedoch ohne besondere
Veranstaltungen.
Auf Gemeinschaftsalmen erfolgt nach dem Almabtrieb im Tal der
sogenannte Viehscheid, bei dem die Tiere wieder ihren Besitzern
zugeführt werden.
Auf
der Alp wird
in der
Sommersaison von
wenigen angestellten Hirten Weidewirtschaft betrieben. Im Herbst
erfolgt der Abtrieb ins Tal, wo das Vieh den Winter in Stallungen
verbringt.
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