𝔈𝔦𝔫𝔢 𝔄𝔩𝔪 bezeichnet das
Sömmerungsgebiet, die während der Sommermonate
benutzten Bergweiden, Wirtschaftsgebäude und sonstige
Infrastruktur mit eingeschlossen, als Flurform.
Daneben bezeichnet die Matte die zum Weiden und Heuen genutzten
Bergweiden und Bergwiesen als Vegetationsgesellschaft.
Schwaigeralm
in Wildbad Kreuth
Im
weiteren Sinne bezeichnet Almwirtschaft oder Alpbetrieb sowohl die
Sennerei, Bergweidewirtschaft, wie auch Acker- und Feldbau der
Bergräume.
Sennbetrieb:
Die
Bauersfamilie bleibt im Tal, das Vieh wird einem Senner aus der Familie
oder einem Bediensteten, einem speziell zu diesem Zweckeingestellten
Senner oder einem gemeinschaftlichen Senn übergeben. Zoom:
Alm
bei Bayrischzell - Richtung Landl
Am Hof verbleiben nur kalbendes
und krankes Vieh, Kälber und ein, zwei Stück Melkvieh
für die Versorgung des Hofs.
Typisch für diese
Wirtschaftsform sind kleine, verstreut liegende Almhütten
für den Alpbetrieb.
Die Hofschaft
übersiedelt des Sommers geschlossen auf die Alm, am Stammhof
verbleibt nur eine Sommerkraft. Typisch für diese
Wirtschaftsform sind die Gruppenalmen und Almdörfer, in denen
soziales Leben auch im Sommer möglich ist. Mancherorts stehen im Almdorf
sogar fest gemauerte Kirchen.
Schaf
mit Lämmer - Agus Rind mit Kalb
In der Zeit, die das Vieh
auf der Alp verbringt, wird auf dem Niederleger das Heu
geschnitten, an den steilen Hängen auch heute noch
großteils von Hand und kaum mit Maschinen.Außerhalb der
Weidegebiete wird das Wildheuen praktiziert.
Das Heu wurde früher in den Heuhütten gelagert und
nach Bedarf dann im Winter als besonders wertvolles Zusatzfutter insTal
transportiert. Dieses Heuziehen erfolgte mit Hornschlitten. Es war eine
der gefährlichsten Arbeiten des alten Bergbauernlebens, mit
hoher Unfall- und Todesrate.
Die Schlitten
wurden aufgrunde des mühseligen Winteraufstiegs
zum Niederleger mit dem schweren Gerät so hoch als
möglich aufgetürmt und wogen leicht mehr als eine
Tonne. Von einem Mann gelenkt, der zweite hinten als Bremser, war die
Talfahrt ein nur mühsam zu kontrollierendes Unternehmen.
Zusätzlich
war man auf ausreichenden Schnee angewiesen, und die beste
Heuzieherzeit war die, die heute als höchste Lawinenwarnstufe
gilt, nämlich sehr viel in kürzester Zeit gefallener
Schnee. Er bietet Führung, ohne den Schlitten zu sehr zu
bremsen, und vielleicht liegen zu bleiben. Daher war die Zahl der
Lawinenopfer beim Heuziehen wohl ähnlich hoch wie die der von
Schlitten überrollten oder im Gelände
abgestürzten.
durch
Jausenstationen ist
eine wichtige Einnahmequelle der ansässigen Bergbauern. Sie
muss hinsichtlich der Dauer in ganzjährig und saisonal
unterteilt werden. Saisonalalmen sind in den traditionellen Almbetrieb
eingebunden. Dann wird auch ein Teil der erzeugten Waren -abgesehen vom
Eigenverbrauch - für die Jausenstationen dabehalten und nur
der übersteigende
Teil weitergegeben.
Ganzjähriger
Fremdenverkehr
geht oft mit einem Abschied von Viehwirtschaft einher, um die
touristische Infrastruktur aufrechterhalten zu
können. Ihr Vorhandensein ist
für Bergwanderer
insbesondere
in
abgelegenen Lagen von entscheidender Bedeutung.
Die Almen sind zuerst
landwirtschaftliche Betriebe, die touristische Funktion ist ein
Nebeneffekt!
Um eine Alm klar von einer Berggaststätte,
Jausenstion oder Berghütte abzugrenzen, hat der
Almwirtschaftliche Verein Oberbayern folgende Kriterien festgelegt, die
eine Alm erfüllen muss:
Eine
Sennerin oder ein Senn kümmert sich auf der Alm um das Vieh
und
verarbeitet die Milch vor Ort zu Butter und Käse.
꧁༺Sennhütte bei
Reit im Winkl ༻꧂
Die
Bewirtung erfolgt mit
eigenen Produkten (Milch,
Butter, Käse-, Speckbrot,...).
Eine
Bewirtung erfolgt nur während der Auftriebeszeit, also
gewöhnlich von Mitte Juni bis Ende September.
꧁༺Paragleiter
im Oberen Sudelfeld ༻꧂
꧁༺Speck-Alm
am Oberen
Sudelfeld ༻꧂
Als
Almabtrieb, bezeichnet man im
Alpenraum die Überführung des Viehs von den
Bergweiden
ins Tal, wo es in den Stallungen der Bauernhöfe
überwintert.
Der
Almabtrieb wird zeitlich durch das Ausbleiben des Graswachstums oder
Kälteeinbrüche bestimmt und liegt regional
unterschiedlich zwischen Mitte September und Mitte Oktober.
Ist
der Almsommer für Mensch und Tier ohne tödliche
Unfälle verlaufen, werden in vielen Gegenden die Herden
für den Abtrieb kunstvoll geschmückt und der
Almabtrieb mit Musik- und Tanzveranstaltungen verbunden.
Für
den
Kopfschmuck
der Tiere wird traditionell derAlmrausch oder
Latschenkiefer verwendet, sowie die Silberdistel und Seidenblumen.