Reit im Winkl





ℜ𝔢𝔦𝔱 𝔦𝔪 𝔚𝔦𝔫𝔨𝔩 liegt im Chiemgau, südlich des Chiemsees. Der in einem Tal liegende Ort ist im Süden, Osten und Norden von schützenden Randbergen umgeben und nur nach Westen hin offen.

Reit im Winkl

Die sich stauenden Wolken führen im Winter zu häufigem Schneefall, so dass der Ort für seine schneesichere Lage als „Schneeloch“ bekannt ist. Für die Höhe, auf der Reit im Winkl liegt (700 m ü. NN), fällt hier am meisten Schnee in den ganzen Alpen.
 
Reit im Winkl gehört geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen. Die Berge um den Ort sind Teil der Chiemgauer und somit der Bayrischen Alpen. Die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebietist das Dürrnbachhorn (1776 m). Nachbargemeinden sind in Deutschland Unterwössen und Ruhpolding, in Österreich Kössen und Waidring (Tirol) und Unken (Salzburg).





Sudelfeld



Die Geschichte von Reit im Winkl
Reit im Winkl soll von den Herren von Neuburg-Falkenstein gegründet und erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1160 genannt sein, wobei nach heutigem Stand der Forschung eine Ersterwähnung als „St. Pankraz am Eck“ um 1215 angenommen wird.
Der Ort änderte mehrmals seinen Namen, wobei der Bezug zum Winkel oder zur Entstehung durch Rodung immer bestehen blieb.
   Reit im Winkl

Er gehörte seit 1275 zum Pflegegericht Marquartstein, Rentamt Burghausen im Fürstentum (später Kurfürstentum) Bayern und kirchenrechtlich zum Bistum Chiemsee.
 
1505 wird Reit im Winkl in Folge des Landshuter Erbfolgekriegs als Grenzort zu Tirol festgelegt, die benachbarten, zuvor zu Bayern gehörenden Gerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg werden Tirol zugeschlagen.


Reit im Winkl

Reit im Winkl bleibt von den kriegerischen Handlungen des Dreißigjährigen Krieges verschont, jedoch wird durch herumziehende Personen die Pestins Dorf gebracht. An dieses Ereignis erinnern drei damals (aus tiefem Glauben heraus) gestiftete Pestsäulen.

1738 wird in Reit im Winkl eine Volksschule in der Stube des Müllerbauern eingerichtet, die jedoch aufgrund des Einsatzes der Kinder bei den oft harten landwirtschaftlichen Arbeiten, der strengen Winter und des Desinteresses der Eltern anfangs wenig frequentiert wird
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Alpen

1805 erfolgt, nach der 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss festgelegten Säkularisation, die Gründung der Pfarrei Reit im Winkl. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
 


1826 wird in Reit im Winkl der letzte Wolf geschossen. Dies ist auch Anlass für die Gründung des ältesten Vereins am Ort, der Musikkapelle, die bei diesem Ereignis als Musik im Freudenzug von Seegatterl nach Reit im Winkl mit dem geschossenen Wolf das erste Mal genannt wird.

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Verschneites Reit im Winkl

1842 wird an der Grenze ein Zollamt eingerichtet. Dieses wird, nach einer Auflösung im Zuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich in den Jahren 1938 bis 1945, 1998 im Zuge des Beitritts Österreichs zum Schengener Abkommen aufgelöst. 1894 wird eine Gendarmeriestation eingerichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Grenzpolizeistation bis 1995 besteht. 1861 kommt Reit im Winkl zum königlich bayerischen Bezirksamt Traunstein.

Reit im Winkl

1873 wird die erste Postkutsche von Unterwössen nach Reit im Winkl eingerichtet, in Reit im Winkl entsteht eine Postfiliale.
Um 1875 werden in ganz Bayern Feuerwehren gegründet, so auch 1879 in Reit im Winkl.
Mit dem Bau eines Wasserkraftwerks am Grünbühel, hält 1906 die Elektrizität Einzug in Reit im Winkl.
1923 wird die Waldbahn Ruhpolding-Reit im Winkl eröffnet (Einstellung 1931), 1925 erfolgt die Aufnahme einer Kraftpostlinie von Marquartstein her und 1937 wird eine direkte Buslinie München-Reit im Winkl eingerichtet (Auflösung 1996).
1938 erfolgt der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, die Grenze ist somit bis 1945 aufgelöst.

  
Reit im Winkl
Gasthaus "Zum Kuhstall"von Maria und Margot Hellwig

Von Kriegshandlungen, blieb Reit im Winkl im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, lediglich in den letzten Kriegstagen zwischendem 5. und 7. Mai 1945 gab es Gefechte in Seegatterl, am 8. Mai wird der Ort an die Amerikaner übergeben, nachdem wenige Tage zuvor schon Amerikaner im Ort waren.


Maria Hellwig, Maria u. Margot Hellwig die Ikone der Volksmusik, verstarb am 26.11.2010 im Alter von 90 Jahren und nach 85 Jahren auf der Bühne. Sie war ein sehr beliebter Volksmusikstar und sorgte gemeinsam mit ihrer Tochter Margot jahrzehntelang singend und moderierend für gute Laune.
Mehr als 150 Alben hat sie veröffentlicht, viele Lieder sind zu echten Evergreens geworden: „Servus, Grüezi und Hallo", „Kufsteiner Lied", „Geburtstagsjodler" und „Lieder, die von Herzen kommen" sind nur einige davon.

Mehr als 500 Shows hat sie moderiert, zunächst präsentierte sie in den 70ern und 80ern die Volksmusik-Sendungen „Die Musik kommt" und „Fahrt ins Blaue", ab 1985 wechselte sie zu RTLplus und moderierte mit Tochter Margot bis 1990 die „Heimatmelodie".
Bis in die 2000er Jahre hinein trat sie im Fernsehen auf, ging noch 2008 auf große Deutschland 
Tournee.
 
Im Januar 2010 feierte sie in Reit im Winkl, ihrer Heimatstadt, ihren 90. Geburtstag.
Zweifelsohne ist sie die Mutter der Volksmusik, sie war die Erste, die volkstümliche Fernsehshows moderierte und viele Volksmusikstars hatten bei ihr in den Sendungen ihren ersten Fernsehauftritt.









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