In
westlichen Kulturkreisen
wird
mit Natur im Allgemeinen das bezeichnet, was nicht
vom Menschen geschaffen wurde.
Ob der Mensch selbst zur Natur gehört oder nicht, ist bereits
nicht mehr gesellschaftlicher Konsens.
Natur
ist nach einer
verbreiteten Auffassung das Gegenteil von Kultur. Andere Auffassungen
sprechen vom Menschen und außermenschlicher Natur, um
auszudrücken, dass Menschen Teil der Natur sind.
Der
Naturbegriff beginnt dann, sich dem Begriff Umwelt anzunähern.
Naturereignisse, Naturerscheinungen sind unter anderem Regen oder
Gewitter, das Klima insgesamt.
Das auch
diese natürlichen
Phänomene längst nicht mehr von der Kultur des
Menschen unbeeinflusst sind, passt nicht zu dieser tradierten
Auffassung.
Alpenzoo
Der
menschliche Umgang mit der Natur wird immer
häufiger zum Gegenstand einer Kritik an der Kultur, an
Gesellschaftssystemen oder Regierungen.
Heute
stellen sich in dieser Hinsicht mehr denn je kritische
Fragen:
ökologische Probleme wie Rohstoffverknappung und
Umweltverschmutzung sind die Folgen der Übernutzung endlicher
und erneuerbarer natürlicher Ressourcen.
Ereignisse,
die der
Mensch nicht in den Griff bekommt, wie Erdbeben,
Vulkanausbrüche und ähnliches, sind im menschlichen
Maßstab Naturkatastrophen. Die
Forderung nach
Eingriffen in
das Naturgeschehen zum Schutz vor solchen Naturgefahren steht im
Gegensatz zu der genannten Kulturkritik.
Tiere
in den bayerischen Alpen
Eisvogel
im Mangfalltal
Heute
weiß man: Die
Natur ist zerstörbar und kann sich in manchen Bereichen nicht
aus eigener Kraft erneuern. In unserem Sprachgebrauch vorhandene
Wendungen wie „natürlich“
(selbstverständlich) oder „in der Natur der
Sache“ verweisen auf die elementare Bedeutung des Begriffs
Natur.
Das
Murmeltier, oder auch Mankei in Bayern genannt
Bereits
in der Romantik war ein
großes
Interesse an
der Natur - in Verbindung mit einer gesteigerten Hinwendung zu
Innerlichkeit und Gefühlen – als Gegenbewegung zur
Industrialisierung entstanden.
Im
Kontrast hierzu entwickelt sich der Motivkreis des
„Erhabenen“. Zunächst gehört die
Erhabenheit zu den Attributen Gottes in seiner Größe
und Überlegenheit, aber schon seit
Pseudo-Longinos wird als
stilistisch-ästhetische Kategorie gebraucht.
Das
Erhabene gilt
in der Ästhetik des 18. Jahrhunderts vielfach als Inbegriff
der jenigen Naturaspekte, die in ihrer Bedrohlichkeit oder ihrer das
menschliche Auffassungsvermögen
übersteigenden
Größe den Menschen gefährden oder
überfordern, in ihrer ästhetischen
Konfektionierung‘ jedoch - etwa in bildlichen
Darstellungen oder aus sicherer, entlastender Distanz wahrgenommen -
positive Emotionen erregen (so etwa bei Kant).
Alpenrosen
Zum
Beispiel das
Alpenglühen, bezeichnet die besondere
Wirkung, die das
Streulicht des Sonnenaufgangs und -untergangs im Gebirge hat.
Die
Felshänge und Schneeflächen reflektieren dabei dieses
Licht rot zurück, während der Vordergrund bereits
oder noch im Dunkeln liegt. Das Alpenglühen wird abends durch
den Purpursaum der Gegendämmerung verstärkt, wenn im
Osten nach Sonnenuntergang der Erdschattenbogen aufsteigt.
Naturaufnahme
in Bayern
Karwendel,
Achensee, Irschenberg
Auch
der
Artenvielfalt der Alpen droht ein Rückgang: Zu den
großen Verlierern des Klimawandels gehören alle
Tiere und Pflanzen, die es kalt mögen.
Die
Erderwärmung bedroht die Bestände von
Äschen, Barsche und Bachforellen, Birkhühner und
Schneehasen, Auwälder und vielen Alpenpflanzen.
In
den Alpen
wird sich der Temperaturanstieg dreimal so stark bemerkbar machen wie
im Flachland der gemäßigten Breiten.
Viele
Pflanzen
und Tiere werden versuchen, in höher gelegene Regionen
auszuweichen. Insgesamt kann sich der Vegetationsgürtel so um
400 bis 700 Meter nach oben verschieben wo es
naturgemäß weniger Lebensraum gibt.
Der
Weltklimabericht der UN geht auch deshalb davon aus, dass bis zu ein
Drittel der globalen Artenvielfalt auf dem Spiel steht.
Glonn
bei Ebersberg
Alles,
was die Natur selbst anordnet, ist zu irgendeiner Absicht gut. Die
ganze Natur überhaupt ist eigentlich nichts anderes, als ein
Zusammenhang von Erscheinungen nach Regeln; und es gibt
überall
keine Regellosigkeit.
(Immanuel
Kant)
Bayrischzell
- Richtung Landl in Tirol
Mein
Schlusswort ist ein
von
Herzen kommender Appell an Sie als
Naturfreund: Bitte schützt das, was ihr liebt! Naturschutz
fängt im Kleinen an - und jeder kann seinen Teil dazu
beitragen! Es ist unsere kleine Welt - wir haben nur „die
Eine“.
Es liegt an uns, sie für uns und unsere Kinder zu bewahren!!!
bedeutet im
alltäglichen Sprachgebrauch etwas
Großes und Überwältigendes, das aber nur
mit hinreichendem Gespür für das Feine und
Außergewöhnliche versteh - bzw. wahrnehmbar ist. In
diesem Sinne zeugt das Sublime von grossem
Einfühlungsvermögen und Verständnis.
Die
Natur reicht uns die Hand in aller Freundschaft. Sie lädt
uns
ein, damit wir uns an ihrer Schönheit erfreuen; doch wir
fürchten ihre Stille und fliehen in die Städte, wo
wir uns
zusammendrängen wie eine Herde Lämmer beim Anblick
des
Wolfes.
-Khalil
Gibran-