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𝔄𝔫𝔡𝔢𝔠𝔥𝔰 ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg und ein Wallfahrtsort. Berühmt ist Andechs für das gleichnamige Benediktinerkloster, das auch dank seines unter der Marke Andechser vermarkteten Bieres seit alters her vielbesucht ist, wie auch durch die Milchprodukte der Andechser Molkerei Scheitz, der größten deutschen Bio-Molkerei.


Der Rücken entstand durch Gletscherablagerungen zwischen den beiden Haupt-Gletscherzungen des Isar-Loisach-Gletschers, die für die beiden Zungenbeckenseen verantwortlich war und weist auf seiner Oberfläche Strukturen von Endmoränen auf. Innerhalb des Gemeindegebiets variiert die Geländehöhe um mehr als 200 m, von 533 m ü. NN am Ufer des Ammersees bis zu 740 m ü. NN im Kerschlacher Forst.


Andechser Berg
Das Kloster Andechs ist heute ein Priorat der Benediktiner in Andechs in Bayern - im Bistum Augsburg.
Von 1992 bis zum 12.03.2021, war Anselm Bilgri Mönch und Prior im Kloster.
Es ist seit 1850 Wirtschaftsgut der Abtei St. Bonifaz in München.

Das Kloster entstand am Ort der Burg Andechs, dem Stammsitz der Grafen von Andechs, die in direkter Linie 1248 ausstarben. 1455 wurde hier ein Benediktinerkloster durch Herzog Albrecht III. von Bayern-München gegründet, um einen 1388 hier aufgefundenen bedeutenden Reliquienschatz aufzunehmen.

Die 1423 bis 1427 erbaute und ab 1751 von Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil umgestaltete Klosterkirche Andechs war zunächst als Wallfahrtskirche errichtet worden. Der „Heilige Berg“ Andechs ist nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort Bayerns.

Andechser Bier: Aus historischen Unterlagen kann man entnehmen, dass schon ab dem Jahr 1455 Bier vor Ort des Andechser Klosters gebraut wurde.
   

Die jetzige und erweiterte Brauerei wurde im Jahr 1972 erbaut und ist von der Terrasse des Biergartens aus zu sehen.
Sieben verschiedene Sorten von Bier werden dort gebraut: Hell, Spezial Hell, Bergbock Hell, Dunkel, Doppelbock Dunkel, Weißbier und Weißbier Dunkel.

Von Juni bis Oktober ist es möglich, dienstags und mittwochs die Brauerei bei einer geführten Tour zu besichtigen.



Reliquienfund und Anfänge der Wallfahrt:  Am 26. Mai 1388 wurde ein bedeutender Reliquienschatz in einem Versteck unter dem Altar der ehemaligen Burgkapelle entdeckt und als ehemaliger Schatz der Andechser Grafen angesehen.
Er wurde zunächst nach München in die herzogliche Hofkapelle gebracht. 1394 kamen zunächst die Heiligen Drei Hostien nach Andechs zurück, später weitere Teile.
Bald setze eine rege Wallfahrt auf den Berg ein. Damals wurde auch die Andechser Apothekenliste erstellt. Sie ist ein historisches Verzeichnis von Arzneimitteln und gibt einen Überblick über die Arzneimittel des ausgehenden Mittelalters.


Das Benediktinerkloster von 1455–1803 wurde von Herzog Albrecht III. von Bayern  am 17. März 1455, das Chorherrenstift Andechs in ein Benediktinerkloster umgewandelt und ließ im Norden der Kirche die notwendigen Klausurbauten errichten.


1458 erhielt Kloster Andechs seinen ersten Abt, Eberhard Stöcklin, und wurde damit unabhängig. Am 3. Mai 1669 wurden fast das gesamte Kloster und die Kirche durch Feuer infolge eines Blitzschlages zerstört.
Besonders betroffen waren neben der Kirche die Klausurbauten nördlich der Kirche und die Brauerei und Bäckerei östlich der Kirche. Weitgehend unbeschädigt blieb der Langbau von 1613 im Südosten der Gesamtanlage.


Andechs mit Kloster
Der Wiederaufbau begann sofort und war bis 1674 abgeschlossen. Dabei wurden nach Aussage der Rechnungen die Fundamente der alten Klausur aus dem 15. Jahrhundert und ihr Südflügel im Erdgeschoss weiterverwendet.
Der barocke Neubau ist heute noch weitgehend erhalten. Seine Pläne wurden 1670 von dem Münchener Hofbaumeister Marx Schinnagl (1612 - 1681) geliefert, die von dem Hofmaurermeister Kaspar Zuccalli mit einem Bautrupp unverzüglich umgesetzt wurden.


Der Kirchturm, dessen zerstörte Glocken vorher in einem Oktogon auf Höhe des Kirchendaches gehangen hatten, wurde erhöht und erhielt die heute vorhandene kugelförmige Haube.


Kloster Andechs
Kirchturm - Kloster Andechs mit Wohngebiet


1846 erwarb König Ludwig I. von Bayern die Gebäude und Güter des ehemaligen Klosters Andechs und stiftete es 1850 der von ihm gegründeten Benediktiner-Abtei St. Bonifaz in München.

1929 wurden dem Kloster durch den Breslauer Kardinal Bertram die Schädelreliquien der Hl. Hedwig überlassen. Seit 1943 finden
Hedwigswallfahrten statt.


1964 wurden durch einen Brand in einem Nebengebäude des Klosters, in dem seit 1890 der Klosterladen untergebracht ist, der Dachstuhl und der Deckenstuck aus der Wessobrunner Schule völlig zerstört und das Gebäude stark beschädigt.

1977
richtete das Haus Wittelsbach in der Nähe der Klosterkirche einen Familienfriedhof ein. Mehrere Angehörige des Hauses sind auch im Inneren der Klosterkirche bestattet, von denen Prinz Heinrich (1922–1958), ein in Argentinien verstorbener Sohn von Kronprinz Rupprecht, der letzte war. Sein Grab befindet sich in der Schmerzhaften Kapelle, einer Seitenkapelle der Klosterkirche.


1982 wurde Carl Orff ebenfalls in der Schmerzhaften Kapelle bestattet. Zum 550-jährigen Jubiläum pilgerten im Jahre 2005 tausende Wallfahrer auf den Heiligen Berg. In diesem Jubiläumsjahr wurde auch die jahrelange Restaurierung der Wallfahrtskirche abgeschlossen und die neue Orgel der Firma Jann geweiht.